Enkosi Kakhulu!

Wiesbaden, Deutschland, den 1. Oktober 2018

 

 

 

 

Moin,

 

 

 

nach einiger Zeit melde ich mich heute wieder, voraussichtlich allerdings zum letzten Male. Mein Freiwilligendienst endete am 21. August 2018, als ich in East London das Flugzeug bestieg, welches mich nach Kapstadt befördern sollte. Aber nochmal von Anfang an:

 

 

Wie ich schon berichtete, bereiteten wir uns in den letzten Wochen quasi nur noch darauf vor, Südafrika zu verlassen und unsere Projekte sauber zu übergeben. So hatten wir zum Beispiel noch ganz wie geplant Nachmittagsprojekte, allerdings mussten wir auch wieder die Schüler benoten, sodass wir ein klein wenig mehr Arbeitsaufwand dadurch hatten. Außerdem wollten Victoria und ich auch unbedingt noch eine Wand in der Schule nach unseren Vorstellungen bemalen, so wie es bei den ASC-Freiwilligen Tradition ist. So entschieden wir uns für ein Motiv, dass das Schullogo der A.W. Barnes in einem Rot-Ton auf weißem Grund zeigt zusammen mit der deutschen und der südafrikanischen Flagge. Daneben sind einige Sportutensilien zu sehen, wie zum Beispiel ein Ruderboot oder ein Fußball. Die Arbeiten an der Wand, welche an prominenter Stelle am Kopfe der Versammlungshalle liegt, dauerten knapp anderthalb Wochen. Jeden Tag nach den Nachmittagsprojekten arbeiteten wir daran, auch das ganze Wochenende verbrachten wir in der Schule.

 

 

Als wir dann am 5. August die Freiwilligen aus der Transkei, d.h. aus Coffee Bay und aus Bulungula, gemeinsam mit Brett zum Flughafen bringen mussten, wurde uns das erste Mal klar, das auch wir demnächst in derselben Position sein würden und uns von diesem wundervollen Land vorerst verabschieden müssten. Zwar hatte ich noch knapp 2 Wochen, dennoch wurde es für mich schon ernster als die anderen 6 aus East London, da ich aufgrund von Verpflichtungen an der Uni in Deutschland schon eher zurück fliegen musste. So wurde ich noch unter anderem im Rahmen eines Braais bei Leander verabschiedet, die sich schon jetzt über die Ankunft meiner Nachfolgerin Gesa im Ruderprojekt freuen. Leider wird Gesa nicht an der A.W. Barnes PS arbeiten, sondern hauptsächlich an der Floradale Primary School in Nompumelelo in Beacon Bay, aber ich bin mir sicher, dass die Zusammenarbeit zwischen ihr und den beiden neuen Freiwilligen von der A.W. Barnes, Clara und Jonas, großartig sein wird. An dieser Stelle wünsche ich euch allen ein tolles Jahr mit vielen spannenden Erfahrungen, so wie es mir vergönnt war.

 

 

Zur Verabschiedung mit all den Kindern machten wir nochmal Klassenfotos mit allen Klassen, was natürlich auch ein gewisses Maß an Geduld wieder erforderte, aber letztendlich gut klappte. Nur die ersten Klassen hatten noch nicht so ganz verstanden, dass wir sie wirklich verlassen würden. Spätestens in der finalen Assembly am letzten Montag vor unserer Abreise wurde jedoch jedem klar, dass wir uns verabschieden mussten. Jeder Jahrgang hatte eine kleine Ansprache vorbereitet und auch Mr. Gamiet sagte noch ein paar Worte. Als Abschiedsgeschenk hatten wir im Vorfeld schon die Schul-Tracksuits, also die Uniform, zu Geschenk bekommen.

 

 

Am nächsten Tag ging es dann für mich los. Ich schaute noch ein letztes Mal in jeder Klasse vorbei und verabschiedete mich, bevor mich Mr. Gamiet und Rachel zusammen mit Lasse und Victoria zum Flughafen brachten, wo auch Brett schon wartete. Nach der Gepäckaufgabe konnte ich mich noch von den Anwesenden verabschieden und boardete meinen Flug nach Kapstadt, von wo aus ich mit Emirates nach Dubai flog. In Dubai hatte ich dann das Glück, in die Business-Class upgegradet worden zu sein, sodass sich die letzten 7 Stunden meiner Reise einigermaßen erträglich verbringen ließen. Auch aufgrund des grandiosen Service von Emirates und der Skybar im Airbus A380-800. Als ich dann endlich in Düsseldorf wieder deutschen Boden betrat, war ich froh wieder meine Eltern zu sehen. Später gab es dann noch eine Überraschungsparty mit Familie und Freunden bei uns im Garten und endlich wieder deutsche Getränke ;).

 

 

Inzwischen studiere ich Jura in Wiesbaden an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden. Die ersten vier Wochen in diesem Trimester haben schon sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich auf die kommende Zeit in Wiesbaden. Natürlich werde ich weiter mit der A.W. Barnes Primary School und Leander Rowing Club verbunden bleiben und regelmäßigen Kontakt halten. Eventuell klappt es ja schon im nächsten Jahr mit einem Besuch durch mich und die Familie, damit ich ihnen meine 2. Heimat zeigen kann.

 

 

Mit den besten Grüßen,

 

Totsiens,

 

 

 

 

euer

 

Johannes.

 

 

 

Nachtrag: Zwischenzeitlich waren wir Freiwilligen aufgrund einer Einladung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung in Hannover, wo Herr Weil sich bei uns für unser Engagement bedankte und vom ASC zum „Ehrenfreiwilligen“ ernannt wurde. Er versprach, auch künftig die Freiwilligenarbeit des ASC zu unterstützen. Vielen Dank dafür, es war mir eine Ehre!

 

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