Kalt in Afrika?!

East London, Südafrika, den 30. Juni 2018

 

 

 

Moin,

 

 

 

während es so langsam warm in Deutschland und „kälter“ in Südafrika wird, ging das zweite Quartal zu Ende und die „Winterferien“ begonnen. Doch bevor es für alle in die letzten Ferien ging, mussten wir noch einmal 3 Wochen arbeiten.

 

 

Direkt im ersten Juni-Wochenende ging es für mich und einige andere Mitglieder von Leander zum Gubu Dam für ein Trainingslager. Gubu Dam liegt auf knapp 1.000 Meter über Normalnull in der Nähe von Stutterheim, ca. 1 Fahrtstunde von East London entfernt. Für Leander-Mitglieder ist Gubu der bevorzugte Trainingsort, da es sehr abgelegen und ruhig ist und beste Bedingungen für ein Höhentrainingslager bietet. Traditionell wird in Gubu nur gebraait bzw. Poikie gegessen, den Dave zubereitet. Diesmal stand ein Impala-Poikie auf dem Menü. Nachdem wir mehrere Einheiten im Vierer ohne auf dem Wasser zurückgelegt hatten, stand dann auch noch ein kleines Bad im Wasser an, was durchaus sehr kalt und erfrischend war. Zum Glück gibt es davon sogar Videomaterial… Zurück nach East London ging es dann Sonntagmittag, da wir uns alle auf eine heiße Dusche freuten.

 

 

Das nächste Wochenende war die Hauptversammlung von Leander. Aufgrund meines Engagements im Verein sollte ich den Mitgliedern kurzen Einblick in meine Arbeit geben. Nach den üblichen Berichten des Präsidenten und des Vorstandes, war auch ich dran und durfte über das neue Ruderprojekt berichten. Die Mitglieder waren sehr begeistert und der Tenor war, das Projekt nicht nur eine tolle Chance für die Kinder, sondern auch für den Club ist. Zu meiner Überraschung wurde ich wenige Minuten später vom Plenum zum Ehrenmitglied des Leander Rowing Clubs gewählt. Eine große Ehre für mich! Des Weiteren wurde ich noch mit dem Brian Bradfield Dedication Award ausgezeichnet. Das Annual General Meeting endete mit einem leckeren Braai auf der Terrasse des Vereins.

 

 

In der darauffolgenden Woche habe ich dann mit der Hilfe von Lasse und Victoria eine neue Idee an der A.W. Barnes durchgeführt: wir wollen möglichst vielen Kindern zeigen, wie sie sich gesünder ernähren können und das auch ein Sandwich mit Salat und Geflügel schmecken kann und sogar satter macht als eine Packung Chips. Bislang haben wir es leider nur geschafft, mit den Klassen 1 von Mrs. Hardavnarain und Ms. Adonis das gesunde Frühstück durchzuführen, da dies leider sehr kostenintensiv ist und wir nicht genügend Mittel haben, um es mit der gesamten Foundation Phase (Jahrgänge 1 – 3) zu machen. Eventuell können wir dies aber noch nachholen. Das Feedback war jedenfalls sehr positiv, auch wenn manche Kinder es natürlich sehr schnell wieder vergessen haben.

 

 

Am Freitag, den 15. Juni, trafen wir uns mit den Freiwilligen aus Coffee Bay und Colin, Philipp und Tom in East London, da wir für das Wochenende einen Ausflug nach Bloemfontein in den Freistaat geplant haben. Zufälligerweise spielten nämlich genau an dem Samstag die Springboks gegen die englische Rugby-Nationalmannschaft, weshalb wir uns so ein Event natürlich nicht entgehen lassen wollten. Der Trip nach Bloem dauert von East London ca. 6 Stunden über die N6, die direkt von East London in die Freestate Province führt. So war es zwar einfach für uns dort hin zu fahren, aber recht zeitaufwändig – gut für uns, dass auf der Straße kein Verkehr ist und man nur selten auf andere Autofahrer trifft. Pünktlich vor dem Match kamen wir in Bloemfontein an, rechtzeitig zur bisher kältesten Nacht in Südafrika. Minus 2 Grad in der Nacht. Die Bokke gewannen das Spiel gegen England mit 23 – 12 und somit das zweite Spiel in der Castle Lager Incoming Series. Insgesamt ein atemberaubendes Spektakel, welches sehr schön anzusehen war. Mal abgesehen davon, dass man seine Afrikaans Kenntnisse beim nächsten Bloemfontein-Besuch nochmal auffrischen sollte. Schön durchgekühlt ging es für uns in unser Bed & Breakfast, wo wir nicht fröhlich weiter runtergekühlt wurden. Da halfen auch 4 Liter Old Browns nicht. Naja, aber wir haben es ja überlebt und hatten viel Spaß auf dem Trip. Einzig das am Sonntag folgende Deutschland-Spiel in Russland trübte unsere Stimmung ein wenig. Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch Hoffnung, dass alles gut werden sollte. Haha.

 

 

Mein Ruderprojekt geht weiter gut voran, nach den Ferien gehe ich das erste Mal mit meinem Mädchenvierer auf das Wasser. Der Club und ich arbeiten momentan noch daran, demnächst einen Vierer ohne in einen Doppelvierer umzubauen, damit wir noch bessere Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten haben.

 

 

Jetzt freuen wir uns auf die Fußball-WM in Russland und unseren wohlverdienten Urlaub, wo es uns in Richtung KwaZulu-Natal ziehen wird. Ich werde berichten.

 

 

Einen angenehmen Abend euch und viele Grüße,

 

 

 

 

Johannes

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0