work, work, work

East London, Südafrika, den 29. April 2018

 

 

 

Moin,

 

 

 

seit knapp 240 Tagen befinden wir uns nun in Südafrika, etwas mehr als 120 haben wir noch vor uns. Der Monat April war wieder einmal recht kurz, allerdings verfliegt die Zeit hier gefühlt auch viel schneller als woanders.

 

 

Der Monat März endete mit 10-tägigen Ferien zum Ende des ersten Quartals. Da viele Freiwillige um diese Zeit von ihren Freunden oder Verwandten besucht wurden, waren wir diesmal nur eine kleine Gruppe. Zusammen mit Tom fuhr ich also am Mittwochabend nach Coffee Bay, wo wir zusammen mit Philipp und 2 Vorfreiwilligen bis Freitag die Ferien verbrachten. Da das Wetter aber nicht ganz mitspielte, reisten wir Freitagmittag vorzeitig nach East London ab. Bis Montag waren wir in East London, danach fuhren wir weiter nach Port Elizabeth wo wir auf 2 andere Freiwillige trafen, die gerade aus dem Urlaub mit ihren Eltern zurückgekehrt waren. 4 Tage blieben wir in PE, dann ging es weiter nach Jeffreys Bay, um dort die kurzen Ferien ausklingen zu lassen. Auch hier spielte das Wetter nicht perfekt mit, trotzdem hat es sich gelohnt. Nach anderthalb Wochen Ferien freute ich mich zumindest auch wieder auf die Schule.

 

 

Der Start des 2. Terms verlief glatt. Alle Kinder kamen wieder zurück in den Unterricht und so konnten wir sogar den SurfWalk durchführen, eine Fundraising-Veranstaltung der Schule, die wir eigentlich vor den Ferien durchführen wollten, aber aufgrund des schlechten Wetters absagen mussten. Am 14. April war es soweit, Samstagmorgens wurden alle Kinder, die einen kleinen monetären Beitrag geleistet hatten über die letzten 3 Monate, in große Reisebusse geladen und zum Bonza Bay Beach gefahren. Dort haben wir unterdessen einen Braai aufgebaut und während Mnr. Michaels, Mnr. Brown und Mnr. Smith das Feuer entfachten, liefen die Lehrer und wir zusammen mit Kindern und Eltern 2 Kilometer am Strand entlang. Unsere Aufgabe war es aufzupassen, dass niemand ertrinkt, da viele Kinder und auch Eltern ja nicht richtig schwimmen können. Nachdem wir also die Wanderung beendet hatten, durften die jüngeren Kinder in der Bonza Bay Lagune schwimmen und ich erlaubte einigen älteren Jungs und Mädchen unter der Aufsicht von Mnr. Gamiet und mir im Ozean zu schwimmen. Zum Glück verhielten sich alle vernünftig und ich musste nicht wieder den Rettungsschwimmer machen. Zum Abschluss gab es für alle Beteiligten Fleisch vom Braai, bevor aufgeräumt wurde und alle wieder in die Busse verluden wurden.

 

 

Unter der Woche geht es mit allen Projekten bei uns weiter voran. Für die Schulmannschaften im Fußball liefen über 2 Wochen in den Altersklassen U9/U11/U13 Trials, um die A- und B-Teams zu bestimmen. Meine Aufgabe ist es unter anderem die U13 A-Mannschaft zu trainieren und Mnr. Gamiet bei der U9 zu assistieren. Da die Schulliga schon begonnen hat, werde ich die nächsten Wochen zusätzlich zur Schule viel Zeit auf dem Fußballfeld verbringen. Auch das Handballprojekt geht voran: da ich zwar nie professionell Handball gespielt habe und meine Kenntnisse nur aus dem Schulsport und dem Internet habe, bekommen die Kinder momentan nur Grundlagentraining von mir, aber insbesondere die Mädchen machen sich inzwischen sehr gut. Später mehr dazu. Auch das neue Ruderprojekt läuft gut an. Aus über 15 Jungen habe ich jetzt vorerst 6 Jungen ausgesucht, denen ich das Rudern beibringen möchte. Leider kann ich nicht alle nehmen, da Grundvoraussetzung fürs Rudern ist, dass man Schwimmen kann. Nach 3 Stunden im Parkside-Pool standen dann die ausdauerndsten und besten Schwimmer fest. Aufgrund einer familiären Angelegenheit muss allerdings das „Anrudern“ um eine Woche verschoben werden. Demnächst kommen dann auch noch die Mädchen hinzu, das erste Crew-Mitglied dafür habe ich schon gefunden.

 

 

Am dritten April-Wochenende nahmen wir dann erneut an einem Fußballturnier in Parkside teil, welches von einem lokalen Baumarkt organisiert und gesponsert wurde. Einziges Problem war, dass die Altersregelung nicht mit denen der Schulliga übereinstimmte und deswegen alle Schulen mit einer U12-Mannschaft anstelle einer U13-Mannschaft antreten mussten. Unsere frisch zusammengewürfelte Mannschaft schlug sich einigermaßen gut, zog sogar bis ins Halbfinale ein, wo sie schließlich aufgrund mangelnder Kommunikation untereinander der St. Johns Road Primary unterlag. Im Endeffekt aber eine sehr gute Übung für die Sechstklässler, die nächstes Jahr in die U13 A-Mannschaft aufsteigen.

 

 

Das letzte April-Wochenende war ein langes Wochenende, da in Südafrika der 27. April ein nationaler Feiertag ist, der Freedom Day. An diesem Tag wird den Anti-Apartheid-Kämpfern gedacht wie Nelson Mandela, Walter Sisulu, Oliver Tambo, Steve Biko oder Winnie Madikizela Mandela. Letztere wurde besonders gefeiert, da diese erst kürzlich in Johannesburg verstarb. Auf den Freedom Day am Freitag folgte ein Brückentag am Montag und der International Workers Day am Dienstag. Somit hatten wir 5 Tage am Stück frei. Diese freie Zeit nutzten meine Handballteams und ich um am Annual Buffalo City Metro Handball Tournament teilzunehmen. Für sowohl das Jungs- als auch das Mädchenteam waren es die ersten Matches gegen andere Mannschaften, da die Kinder diesen Sport erst zum Anfang des Schuljahres erlernt hatten. Die Jungs starteten mit 2 Spielen, die sie leider gegen überlegene und erfahrene Mannschaften aus dem Northern Cape verloren, trotz allem lernten sie eine ganze Menge neues. Die Mädchen waren taktisch klüger und lernten auch aus den Fehlern der Jungen, weshalb sie am ersten Tag beide Spiele gewannen und sich für die 2. Runde qualifizierten. Am 2. Tag verloren allerdings dann auch sie ihr Spiel, insgesamt machten sie den 2. Platz in ihrer Altersgruppe. Demnächst werden wir auch zusammen mit der Buffalo City Metro Handball Association noch eine Handball Clinic bei uns an der Schule veranstalten, um mehr Kindern den Sport näher zu bringen. Des Weiteren werden wir voraussichtlich im Juni an einer Handball Clinic in Port Elizabeth teilnehmen, die von ASC-Volunteers organisiert wird.

 

 

Ich persönlich freue mich schon auf den weiteren Verlauf des Ruderprojektes, welches demnächst voll starten wird, wenn wir sowohl Mädchen als auch Jungen aufs Wasser bringen.

 

Viele Grüße,

 

 

 

Johannes

 

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