Time is flying...

East London, Südafrika, den 25. Februar 2018

 

 

 

Moin,

 

 

 

die Zeit fliegt. Schon wieder ist ein Monat vorbei, wenn auch ein kurzer zugegebenermaßen. Im Februar erreichen die Temperaturen hier in Südafrika ihren Klimax, ab März wird es wieder kühler. Wahrscheinlich aber immer noch um einiges wärmer als in Deutschland zurzeit hehe…

 

 

Der Start des Schuljahres verlief reibungslos, wir bekamen einen neuen Stundenplan, die meisten Klassenlehrer bezogen neue Räume, 200 (!) neue Erstklässler starteten ihre Schullaufbahn. Inzwischen klappt es sogar, dass alle Klassen und 90% der Schüler einmal pro Woche zum Schwimmen kommen, d.h. ihre 5 Rand Eintrittsgebühr und ihre Schwimmsachen mitbringen. So verbringen wir so ziemlich keine Zeit mehr auf dem Communityfield sondern nur noch am und im Parkside Pool, wo wir mit tatkräftiger Unterstützung durch Andre vom Schwimmverein den Kindern Schwimmen beibringen. Ziel bis zum Ende der Saison ist es, den jüngeren Jahrgangsstufen zumindest die Angst vor dem Wasser zu nehmen und eventuell auch schon eigenständig mit Schwimmhilfen schwimmen zu lassen. Den älteren Jahrgängen ist unsere Priorität Kraulschwimmen beizubringen bzw. denjenigen, die schon schwimmen können, die Teilnahme an Schwimmgalas zu ermöglichen und diese darauf vorzubereiten. Vor allem im heißen afrikanischen Sommer ist auch doch für uns Coaches deutlich angenehmer im kühlen Pool zu stehen als auf einem Sportplatz und zu sehen wie die Kinder langsam aber stetig Fortschritte machen.

 

 

Anfang Februar fand dann auch die mit Spannung erwartete Buffalo Regatta in East London statt. Mein Zweierpartner Brad und ich waren im Männer B 2- gemeldet und hatten uns auch in den letzten Wochen täglich im Training auf das Rennen am dritten und letzten Wettkampftag vorbereitet. Eine Woche vor der Regatta, als das Meldeergebnis veröffentlich wurde und klar war, dass nur die Nelson Mandela University aus Port Elizabeth im Männer A 4+ gemeldet hatte, entschieden Dave, Jeff, Brad und ich, gegen zu melden, damit Madibaz RC nicht ohne Rennen die PanMure Plate gewinnen konnten. Anscheinend waren wir wohl nicht die einzigen mit dieser Idee, neben uns meldeten auch die Rhodes University aus Grahamstown und die University of Pretoria (TUKS Rowing Club) nach. Tuks ist in Südafrika der Standort des gesamten Nationalkaders, weshalb wir am Renntag wussten, dass dieses Rennen keinesfalls ein Selbstläufer werden kann. Unser 2- Rennen fand morgens um 8:38 Uhr Ortszeit statt und das 4+ Rennen um 10:30 Uhr. Im Zweier kamen Brad und ich in einen guten Rhythmus, mussten uns jedoch dann zwei sehr starken Crews von UCT (Kapstadt) und Tuks (Pretoria) geschlagen geben. Mit einem dritten Platz konnten wir dennoch ganz zufrieden sein. Anderthalb Stunden später saßen wir dann allerdings auch schon wieder im Vierer, dem Dixon Express. Brad als Bugmann, Dave auf 2, Jeff auf 3, mit mir auf Schlag und Thando als Steuermann. Wir starteten gut, konnten uns auf den ersten 250 Metern von den 3 anderen Booten gut absetzen. Gut motiviert konnten wir bis zur 1000 Metermarke unseren Abstand auf 2 Bootslängen zur Tuks-Crew ausbauen. Als diese jedoch ihren Zwischenspurt setzten, merkte man jedoch deutlich, dass wir nicht genügend Kilometer gemeinsam im Vierer gemacht hatten, wir konnten Tuks nicht mehr viel entgegensetzen, weshalb diese letzten Endes an uns vorbeizogen. Anfangs sehr enttäuscht vom 2. Platz, sahen wir aber später ein, dass wir für so wenig Trainingsaufwand im Vierer mit uns sehr gut geschlagen hatten und eigentlich auch zufrieden sein konnten.

 

Generell zur Buffalo Regatta lässt sich noch sagen, dass sie sehr gut organisiert ist, vor allem die Social-Media-Kommunikation ist sehr professionell gewesen. Man merkte auf jeden Fall, dass das Team sehr eingespielt gewesen ist und die Abläufe reibungslos waren.  Eine sehr schöne Regatta, an der ich gerne noch einmal teilnehmen würde…

 

 

Am Donnerstag nach der Regatta, dem 15. Februar, ging es für Victoria und mich früh morgens los zur Schule. Geplante Abfahrt zum Prefect-Camp in Hogsback war 6:30, jedoch war noch fast niemand fertig als wir ankamen und auch die Busse und Anhänger mussten erst noch abgeholt werden. Ich bin also mit Mr. Gamiet und David, dem Schulbusfahrer, los. Zuerst die beiden Autos eingesammelt, dann nach Vincent um den Anhänger einen Lehrerin abzuholen, um darin das Gepäck zu verstauen. Mit ca. 2 Stunden Verspätung ging es dann los, auf die N2 nach King Williams Town, weiter über die R63 Richtung Alice, wo die University of Fort Hare ihren Hauptcampus hat, um dann nach Hogsback abzubiegen.

 

 

Hogsback selber ist ein kleines Dörfchen, auf ca. 1000 Meter Höhe in den Bergen gelegen. Teilweise wird es im Winter dort so kalt, dass sogar Schnee fällt. Wir kamen im Hobbiton-on-Hogsback Center unter, einem Bildungszentrum, wo unter anderem auch andere deutsche weltwärts-Freiwillige arbeiten. Zusammen mit 6 Lehrerinnen und einem Lehrer verbrachten also Victoria und ich die 3 Tage in Hogsback, wo die 31 Schüler ihre Ausbildung zum Prefect, zum Vertrauensschüler, beenden sollten. Während des Camps musste jeder Prefect seinen Eid auswendig lernen, den diese in der folgenden Woche vor der Assembly auf die Schulgemeinschaft leisten sollten. Programm unseres Camps waren unter anderem 3 Wanderungen in den Bergen von Hogsback, die sehr stark an einen guten deutschen Mischwald erinnern, und mehrere Aktivitäten in Kleingruppen. Die Wanderungen waren insofern anspruchsvoll, als dass ich beispielsweise mehr Zeit damit verbracht habe, Lehrerinnen über Stock und Stein zu helfen als Kindern. Diese waren nämlich einfach schneller als die Lehrerinnen… Am Samstagmorgen, bevor wir abfuhren, ging es dann noch in den Hochseilgarten, wo die Kinder klettern und sich abseilen konnten. Meiner Meinung nach, eine sehr gute Übung, denn man hat gemerkt, dass die Prefects viel besser im Team zusammenarbeiten und auch erfolgreicher wurden. Das gesamte Camp war eine schöne Erfahrung, auch wenn man manchmal früher aufstehen musste als üblich.

 

 

Als wir dann Samstagmittags zurück nach East London kamen, hatten wir auch schon wieder den nächsten Besuch im Haus. Die Freiwilligen aus dem Jahrgang 2015/2016 Yannic, Jonas, Noah und Lukas hatten sich in East London angemeldet und zeigten uns nochmal ein paar Stellen und Orte, die wir vorher nicht so wirklich wahrgenommen hatten. Nach ein paar Tagen zusammen in der Schule und am Nahoon Beach, reisten die 4 aber weiter nach Mosambik, weshalb wir jetzt wieder alleine hier in East London sind fürs erste.

 

 

Nächstes Wochenende findet das 2. und letzte Seminar in Südafrika statt, erneut im Areena Riverside Resort. Und in der Woche darauf, findet das jährliche Fussball-Turnier der A.W. Barnes PS statt, welches ich gerade noch organisiere. Mehr dazu aber im nächsten Bericht!

 

 

Viele Grüße in ca. 35° kältere Deutschland,

 

 

 

Johannes

 

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